Weitere Spuren des Bösen – Aichholzer Film

Spuren des Bösen ziehen durch Wien und den deutschen Verhörspezialisten Richard Brock an. Der dritte Teil schließt die Kriminalreihe ab. Die nun verfügbare DVD-Box soll den künstlerischen Werkcharakter abseits des schnelldrehenden Fernsehgeschäfts betonen. (Fotoquelle: Einladung des ORF zum Prescreening im Wiener Urania-Kino am 24. September 2013)
(Wien, im September 2013) Man kann sich noch an den Filmeinstieg des zweiten Teils erinnern: Ein Mann steht im Buch-Antiquariat in der Wiener Innenstadt, zieht eine Schusswaffe und macht sein helles Hirn zu rotem Fruchtfleisch. Das war der Auftakt zu einem Spießroutenlauf durch ein verschwiegenes Großbürgermilieu, in dem der Vater mit der Tochter mehr als Umgang hat, alle Familienmitglieder Bescheid wissen, aber aus Angst vor dem drohenden materiellen Verlust wegschauen. Teil Zwei der mittlerweile zur Reihe mutierten „Spuren des Bösen“ (Produktion Aichholzer Film, ORF und ZDF) hieß „Racheengel“. Durch das intensive Kammerspiel von deutschsprachigen Schauspielgrößen, die Nebenrollen wie Hauptrollen spielten (Cornelius „Jedermann“ Obonya, Heino Ferch, Ursula Strauss, Friedrich von Thun, Erwin Steinhauer, Hannelore Elsner), erhielt der Fernsehfilm psychodramatisches Flimmern und Schauwert.
Zauberberg
Eingestimmt durch den Erfolg beim Gebührenzahler in Deutschland und Österreich, wird nun ein dritter Teil angeschlossen, alle drei Teile, die abgeschlossene Geschichten erzählten, zu einer Trilogie als DVD-Box verpackt und über den versierten Medienvertrieb Hoanzl für Anhänger des Heimkinos an den Konsumenten gebracht. Der dritte Teil mit Titel „Zauberberg“ wird am 24. September 2013 ab 19 Uhr im Wiener Urania Kino 250 ausgewählten Freunden des deutschsprachigen Films vorab präsentiert, ehe der vorerst letzte Teil am 4. Dezember 2013 in ORF 2 zum Hauptabend ausgestrahlt wird.
Prämiertes Drehbuch
Die Bücher zu „Spuren des Bösen“ stammen von Martin Ambrosch, jahrelang verlässlicher Drehbuchlieferant für „SOKO Kitzbühel“ (neun von 150 Folgen stammen aus seiner Feder), der 2011 für die ersten beiden Teile von „Spuren des Bösen“ sowohl den „Romy Akademiepreis“ als auch den „Thomas Pluch Drehbuchpreis“ errang. Im Drehbuchsektor ist das in Österreich das maximale Lob für Arbeit. Folglich ist zu erwarten, dass auch der dritte Teil beim deutschsprachigen Publikum Nervenkitzel erzeugt.
Arthouse-Spezialist
Dass das Projekt „Spuren des Bösen“ so professionell aufgebaut ist, liegt auch am Wiener Produzenten hinter der Trilogie: Josef Aichholzer ist ein alter Hase im Filmgewerbe. Seit 1979 dabei, begründete er das Votivkino in der Wiener Währingerstraße, das die Fahne als Arthouse-Programmkino bis heute gegen den Cineplexx-Orkan der Blockbuster im Wind hält. Aichholzer agiert seit 15 Jahren ausschließlich als Strippenzieher und Geldauftreiber im Hintergrund und produzierte mit seiner „AI Film“ eine Zahl publikumswirksamer Werke. Etwa die „Wanderhure“-Kino-Trilogie, aber auch den Film, mit dem Regisseur Stefan Ruzowitzky 2008 immerhin gegen starke Konkurrenz den Auslandsoscar gewann: Die Fälscher. Nun landet Aichholzer mit der „Spuren des Bösen“-Fernseh-Triologie beachtlichen Erfolg beim Publikum.
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Timeline:
Präsentation Spuren im Bösen Teil 3 „Zauberberg“ – 24. September 2013, ab 19 Uhr (nur geladene Gäste, geschlossene Gesellschaft), Urania-Kino (Part of Cineplexx)
Ausstrahlung Spuren des Bösen Teil 3 „Zauberberg“ – 4. Dezember 2013, voraussichtlich 20 Uhr 15 in ORF 2 (für alle GIS-Kunden im Äther)
Marcus J. Oswald (Ressort: Termindienst, Film, Fernsehproduktion)
Noah Falk auf Vaters Spuren – Werbefreies Fernsehen

Der Sohn von Kurt Falk und der Herausgeber dieser Seite sind gleich alt: Der Unterschied liegt in 300 Millionen Euro Vermögen. Nun hat der Erbe einen Videorecorder auf den Markt gebracht.
(Wien, im Oktober 2010) Sein Vater war ein Genie. Er beschäftigte den Herausgeber dieser Seiten nie. Mehrere Bewerbungen in der „Ganzen Woche“, noch früher an die „Täglich Alles“, blieben unbeantwortet. Der Vater gehörte zu den drei Personen in Österreich, für die der Herausgeber dieser Seiten immer arbeiten wollte. Nicht wegen des Geldes, sondern wegen der Leidenschaft. Es sollte nicht sein.
Er hatte zwei Söhne: Samuel und Noah. Diesen vermachte er sein Vermögen von geschätzten 650 Millionen Euro, als er im Jahr 2005 plötzlich starb. Er hinterließ – medientechnisch gesprochen – Großes.
Die Söhne
Man wusste lange nicht, wie Samuel und Noah aussehen. Es gab nie private Fotos von den beiden, was wohl mit dem gigantischen Vermögen des Vaters zu tun hat. Nun weiß man zumindest, wie Noah aussieht: Er hat Schneid. Aber auch etwas um die Rippen.
Noah zeigt sich nun offensiv mit seinem neuen, von ihm erfundenen Produkt. Es heißt „Big Blue“. Es ist ein digitaler Festplattenrecorder für den Endverbraucher-Haushalt. Damit kann man – hat man Satellitenschüssel – TV-Sendungen aufnehmen.
Die Werbung
Zurück zum Vater. Kurt Falk wurde mit dieser Legende bekannt und berüchtigt: „Coca Cola“ wollte die große Werbeplattform seiner Wochenzeitung „Ganze Woche“ nutzen und eine lange Inseratenserie schalten (man sagt zwölf Teile über das ganze Jahr). Das Volumen machte bei einem Inseratenseitentarif in der „GW“ von rund 40.000 Euro immerhin eine halbe Million Euro Schaltvolumen bei diesem Kunden aus. Doch Kurt Falk war dagegen. Er soll getobt haben, dass sich „Coca Cola“ erdreistet bei ihm zu inserieren. Er rief umgehend dort an und sagte der Produktmanagerin, was er von diesem „Gesöff“ halte: Nichts. Daraufhin ließ er die Cola-Automaten aus dem Verlagshaus „Arche Noah“ entfernen.
Der Videorecorder
Noah Falk hat einen Videorecorder entwickeln lassen. Dieser schneidet die Werbepassagen automatisch heraus. Das ist das Besondere am Gerät. Die Werbebranche ist skeptisch, geht es in der TV-Werbung doch gerade darum, dass die Werbung gesehen wird. Kaufanreize sollen entstehen, Zuschauer zu Block und Kuli greifen und morgen ins Geschäft gehen. Noah Falk ist dagegen.

Big Blue - Eine Erfindung von Noah Falk. (Foto: Logo)
Die erste Tranche ist versandfertig: 1.000 Geräte von „Big Blue“ stehen bereit. Das Stück kostet 298 Euro. Es wird fürs Erste im hauseigenen Medium in der Heiligenstädterstraße in Wien-Döbling beworben: Die Ganze Woche.
Damit man die ganze Woche Filme aus dem Fernsehen aufnehmen und werbefrei konsumieren kann. Auf der Festplatte stehen 500 GB zur Verfügung. Die Werbepausen werden sekundengenau ausgeblendet. Die seit Frühjahr 2008 nötige ORF-Digitalkarte ist eingebaut.
Marcus J. Oswald (Ressort: Innovationen)
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